Jan F. Welker
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reaper

reaper

"Verdammt noch mal, ich liebe den Geruch von Napalm am frühen Morgen..."

"das Gemälde entfaltet ob der detailverliebt präzise gezeichneten Drohne, die perspektivisch aus dem flächigen, abstrakt-expressionistisch gehaltenen Hintergrund des Bildraums auf der Suche nach dem nächsten militärischen Ziel geradezu aus dem Gemälde heraus und durch das Zimmer zu fliegen scheint, eine unheimliche Dynamik. Das Höllenfeuer, der schwarze Rauch, der aufgewirbelte Staub, das Restleuchten einer Landschaft, das der "Reaper" hinterlässt, scheint zuweilen menschliche Gestalt anzunehmen bevor der Wind sie wieder verweht.

Alldieweil der von Frank Duvall in "Apocalypse Now" hervorragend verkörperte Colonel Kilgore mit seinen Männern noch in Persona an Bord der Hubschrauber war, die zwischen 65 und 75 über dem südostasiatischen Dschungel die technische Überlegenheit der US-Army inszenierten und dennoch auch ein Restrisiko einer Verwundung oder des Todes trugen, insbesondere etwa beim Surfen unter Feindbeschuss, werden diese eleganten Drohnen, die weiterentwickelten Pendants des guten, alten Huey des Vietnamkriegs, dem Bell UH-1, und seinen Nachfolgern wie dem Black Hawk, dem Comanche, dem Apache im 21. Jahrhundert nicht mehr von Piloten und Kampfbeobachtern sondern an Bord sondern nun nur noch von besonders begabten Computergamern a la "Mediengruppe Telecommander" aus einer geheimen digitalen Kommandozentrale irgendwo in den Rocky Mountains via Satellit gesteuert, während die schwerstbewaffneten und technisch bestens ausgestatten "Reaper" über Libyen, Syrien, Afghanistan oder Somalia mit hoher Reichweite, Flughöhe und Geschwindigkeit ihre Kreise ziehen...

Tja, was soll ich sagen, das Gemälde hat mir bereits in der ersten Nacht intensive Träume beschert und damit die erwartete psychoaktive Wirkung entfaltet: Morgens aufzuwachen, mit dem klaren Gefühl und der bitteren Erkenntnis immer noch inmitten eines verdammten Krisengebiets von globalen Dimensionen zu stecken... insbesondere in der idyllisch am Waldrand gelegenen Mittelklasse-Wohngegend, in der ich derzeit residiere, soll das Gemälde stets daran erinnern, das Tod und Verderben immer nur einen Mouseclick entfernt bleiben, auch wenn diese Engel der Vernichtung derzeit scheinbar nur irgendwo in der sogenannten Dritten Welt ihre Spuren der Zerstörung und Schneisen des Feuers hinterlassen, so könnten jederzeit schnell Kurskorrekturen vorgenommen werden..."

Jesper Schäfers

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2015

öl, acryl, leinwand

300 x 200

cm

Szenerie

Technik

Krieg

Katastrophe

Flüchtling

drohne

gewalt

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