* 18. Februar 1925 in Marburg; † 27. November 2015 in Gauting
Karin Friedrich war eine deutsche Journalistin und Schauspielerin, die Teil der Widerstandsgruppe
„Onkel Emil“ war. Gegründet von ihrer Mutter, Ruth Andreas-Friedrich, und deren
Lebensgefährten, Leo Borchard, halfen sie verfolgten Menschen und verteilten Flugblätter der
„Weißen Rose“.
Als blondes Mädchen konnte sie unauffällig Aufgaben erledigen, etwa Essensmarken mit
gefälschten Papieren besorgen.
Bis zum Kriegsende wurden die Tätigkeiten der Gruppe nicht entdeckt.
In den kommenden Jahren war sie als Zeitzeugin, in der Weiße Rose Stiftung und für Pro Asyl
aktiv.
Für Karin Friedrich war es normal, gegen Nazis zu sein, jüdischen Freunden zu helfen und
Widerstand zu leisten – so hatte sie es von ihrer Mutter und ihrem Umfeld gelernt.
"Ich war jung und glaubte einfach, dass mir nichts passieren kann. Ich war ja blond und blauäugig",
erzählte sie später.
"Wir waren nicht besser, sondern informierter."
„Schlimm ist auch gewesen nach dem Krieg, das dann viele da waren, die sagten: „Ja, wir waren ja
auch Widerständler. Wir haben mal 'nem Juden die Hand gedrückt.“ oder: „Wir haben ihm mal
gegrüßt auf der Straße.“. Und dass so viele sich dann so lügenhaft versuchten herauszuwinden. Es
hat eigentlich nicht das stattgefunden […], dass man sich gleich dann mit der Situation
auseinandersetzt und sagt: „Ich hab mich schuldig gemacht. Ich war nicht genug informiert."
2025
acryl, leinwand
100 x 150
cm